Krippenfahrt der SU Hürth am 10. 01. 2013
Pünktlich um 14 Uhr fuhren wir mit dem, mit 30 Personen besetzten Bus, vom Busbahnhof Hürth ab. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Christian Fassbender wurde die Halbtagsfahrt in die bewährten Hände von Herrn Rudolf Knappstein – exzellenter Kenner aller Krippen in und um Köln – gegeben.
Herr Knappstein hatte zunächst vier Krippen zur Besichtigung für diesen Nachmittag ausgewählt. Die Fahrtroute ist so gewählt, dass, sollte die Zeit es zulassen, weitere Krippenbesichtigungen möglich sind.
Auf besonderen Wunsch begann die Krippenbesichtigung in Troisdorf.
1. Krippe: Die Wurzelkrippe in St. Hippolytus in Troisdorf ist eine Weihnachts- und Osterkrippe (Simultankrippe).
Diese, in den letzten 21 Jahren auf 93 m² angewachsene Krippe deckt mit ihren drei Bildern die gesamte Weihnachtsgeschichte von der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, der Geburt und dem öffentlichen Auftritt Jesu mit der Vertreibung der Händler aus dem Tempel.
In den 4 – 6 Wochen, in denen die Krippe aufgebaut ist, sind 5 Bilder, die den Evangelien der Weihnachtsliturgie entsprechen, zu sehen.
Der Aufbau dieser gigantischen Krippe und die ständige Anpassung an die weihnachtliche Liturgie werden von vier ehrenamtlich tätigen Männern in drei Wochen aufgebaut. Sie besteht aus 123 Figuren (46 Menschen und 77 Tieren). Die Wurzelwand hinter der Krippe ist aus 1700 Baumwurzeln gebaut- Sie hat eine Höhe von 6.50 m. 70 Stahlständer, 20 Kanthölzer und 2 Stahlgerüste geben dem Ganzen den statischen Halt. Eine eingebaute Pumpe befördert das Wasser für den Bachlauf und den Wasserfall.
2. Krippe: St. Aegidius in Porz – Wahn, als Hintergrund dient ein Bild des Ortes Porz.
Weil die Krippenfiguren, außer der hl. Familie, die von einer älteren Krippe stammen, den Typen des Kölschen Hänneschen nachempfunden sind, wird die Krippe auch „Hänneschenkrippe“ genannt. Alle Figuren sind Stoffbekleidet..
Maria liegt schlafend neben der Krippe unter einem Palmwedel. Josef fehlt völlig.
Das neugeborene Jesuskind liegt nicht in einer Krippe, sondern in einer Art Nussschale.
Neben der Krippe ein Körbchen mit Walnüssen soll darauf hinweisen „der Herr wird uns zur Speise“. Die Menschwerdung Gottes lädt uns ein, wieder einen neuen Anfang zu machen und zu vertrauen. Wo Gottes Liebe die Erde berührt, beginnt sie zu sprießen und zu blühen.
Zum Abschluss sangen wir gemeinsam das Lied: „ Singet Ihr Menschen dem Herrn zu ehren….
3. Krippe: Die 0rientalische Wandelkrippe in St. Michael Porz – Eil.
Die von Frau Lita Mertens (Künstlerin, 1947 Verstorben) geschaffenen 14 Holzfiguren, bilden den Grundstock der Wandelkrippe Porz – Eil. Durch großzügige finanzielle Unterstützung konnte die Krippe nach und nach um weitere 21 vom Holzschnitzverein aus Oberammergau geschnitzte Figuren erweitert werden. Zurzeit fehlen noch Ochs und Esel.
Alle Figuren, auch Maria und Josef, sind mit kostbaren Stoffen bekleidet.
Die mit 35 Figuren ausgestattete Krippe wird jährlich anders aufgebaut, sodass immer wieder ein neues Krippenbild entsteht. Für die Gestaltung der Wüstenlandschaft werden überwiegend natürliche Materialien (Pflanzen, Sand, Moos, Steine usw.) verwendet. Alle Figuren sind zur Krippe hin ausgerichtet.
4. Weihnachten der Städtepartner Köln – Barcelona.
Zwischen beiden Städten besteht eine rege Krippenpartnerschaft, die sich gegenseitig durch Leihgaben zu Ausstellungen befruchtet. In diesem Jahr hat der Krippenverein von Barcelona dem Krippenverein Köln 10 Hauskrippen für eine Ausstellung ausgeliehen.
Die Hauskrippen sind privates Eigentum von Mitgliedsfamilien. Diese Krippen werden jährlich von den jeweiligen Familien komplett neu gestaltet und dreidimensional im Wohnzimmer aufgebaut. Wie religiös muss eine Familie sein, die jedes Jahr eine solche Krippe schafft? Wir alle waren von diesen wunderschönen Krippen begeistert.
5. Krippe im Hof des Kölner Rathauses.
Eine aus Brettern, gegen Wetter mit Alu überzogene Krippe. Sie wurde aus Anlass der Krippenausstellung in Essen vom Krippenverein Köln, nach einer Bildvorlage aus dem
18. Jahrhundert, in Auftrag gegeben.
Das Zelt, in dem diese Krippe aufgebaut war, war zum Besichtigungszeitpunkt bereits entfernt. Wegen der vorgerückten Zeit und des kalten Wetters wurde unser Aufenthalt dort sehr verkürzt.
6. Kölner Stadtkrippe, aufgebaut im WDR.
Diese Krippe besteht aus großen Bronzefiguren. Bis 1996 gab es keine Stadtkrippe. Dieses
Umstandes nahm sich der Krippenverein Köln an und begann ab 1996 mit der Anschaffung der Stadtkrippe. Wegen der enormen Kosten dieser wertvollen Bronzefiguren war der Verein auf finanzstarke Sponsoren angewiesen. So wurden z. B. die Königin von Saba, Ochs und Esel, der Kameltreiber und die Wurzel Jesse von 4711 gestiftet. Zur Krippe gehören weiter: Josef mit Blütenstab als Symbol für den Stamm Davids, ein Engel, der den Stern von Bethlehem als Zeichen des geborenen Kindes trägt. Diese Figur wurde aus Anlass des Weltjugendtages 2005 in Köln gestiftet.
Wir sind froh, dass der Krippenverein Köln sich dieser schönen Aufgabe angenommen hat.
Nachdem wir statt, wie vorgesehen 4, nun 6 Krippen besichtigt hatten, wurde es Zeit die Heimreise anzutreten.
Herr Christian Fassbender bedankte sich im Namen der SU Hürth bei Herrn Knappstein, der immer wieder die Krippenfahrt hervorragend organisiert. Herr Knappstein konnte alle Krippen ausführlich, spannend und bibelfest erklären.
Herr Knappstein bedankte sich bei den Teilnehmern für Ihr Interesse an dieser Fahrt. Spontan erklärte er sich bereit, falls Interesse besteht, auch im nächsten Jahr für die SU Hürth eine Krippenfahrt zu organisieren.
Mit überwältigenden Eindrücken und der hervorragenden Krippenführung von Herrn Knappstein waren wir gegen 17.30 Uhr wieder in Hürth.
Hubert Heinen