Tagesfahrt nach Hattingen am 15. September

Auf Einladung der Senioren-Union Hürth und des Stadtverbandes der CDU hatten sich 50 Teilnehmer, darunter 20 Gäste über die Zeitungen, zu der Tagesfahrt nach Hattingen an der Ruhr am ZOB am EKZ eingefunden. Da alle pünktlich waren, konnte der Bus um 9:30 starten.

Die Stimmung an Bord war gut, unser Fahrer „Thomas“ lenkte seinen COLONIA-Dreiachser sicher über die A57, die A46 und die A43 zum Zielort, wo uns zwei Stadtführer um 11 Uhr erwarteten.

Hattingen wird auch als „Kulturjuwel im Ruhrgebiet“ bezeichnet, zu Recht, wie wir in den folgenden 90 Minuten bei unserem Gang durch die Altstadt in zwei Gruppen erfuhren.

Warum ist der Turm der St.-Georgs-Kirche schief?
Woher hat das „Bügeleisenhaus“ seinen Namen?
Warum heißt ein Geschäft „Laden“?
Wo steht das kleinste Hattinger Fachwerkhaus?
Wo war die Kirche in der Kneipe?Diese Fragen wurden unterwegs beantwortet, ehe sie gestellt worden waren.

Eisenmänner

Wir erfuhren auch über den Kohleabbau im 19. Und 20. Jahrhundert und über die Heinrichshütte, die 1854 gegründet worden war und bis zu 10.000 Menschen Arbeit gab. Drei „Eisenmänner“ aus Gusseisen eines polnischen Künstlers erinnern an diese Zeit, eigentlich waren es fünf, denn fünf Stadttore hatte Hattingen, aber für eine richtige Mauer im Mittelalter kein Geld. Deswegen wurde ein Wall mit Palisaden und Wassergraben angelegt. Heute verläuft hier die Grabenstraße.

Mitten in der Altstadt erhebt sich auf dem Kirchplatz die evangelisch-lutherische St. Georgs-Kirche mit ihrem schiefen Turm. Dieser wurde von klugen Baumeistern gegen die Hauptwindrichtung süd-west gebaut. Neben der Kirche steht als Marmorstatue die „Hattingia“ mit einer fünftorigen Mauerkrone zur Erinnerung an die Gefallenen im deutsch-französischen Krieg 1870-71. Die „Fünf“ ist den Hattingern wichtig, deswegen haben auch fünf Künstler besondere Kunstwerke an den früheren Toren geschaffen, am Weiltor, dem Heggentor, dem Holschentor, dem Steinhagentor und dem Bruchtor am jetzigen Busbahnhof.

Stadtmauer

Hattingen ist für seine Fachwerkhäuser bekannt. Das bekannteste ist wohl das „Bügeleisenhaus“ von 1611 mit seiner schmalen Front. Auch ein modernes Fachwerkhaus von 1986 reiht sich fast unbemerkt in die Kirchstraße ein. Wir lernten, warum ein Laden „Laden“ heißt, und dass das alte Zollhaus das kleinste Fachwerkhaus ist, weil es auf den Resten eines Wehrturmes gebaut wurde.

Ein besonders schön restauriertes Gebäude ist das Alte Rathaus vom Ende des 18. Jh. am Untermarkt mit der Stadtwaage davor und den Gefängniszellen im Durchgang. Hier ist das Heimatmuseum untergebracht. Es gäbe noch viel über einzelne Gebäude zu erzählen, aber dies würde den Rahmen dieses Berichts sprengen.

Zum Mittagessen waren die Tische im Restaurant LUX gedeckt. Aus fünf Gerichten hatten die Teilnehmer schon bei der Anmeldung ihre Wünsche mitgeteilt, so kam das Essen zügig auf den Tisch. Wir mussten dafür alle eng zusammenrücken, aber Nähe schafft Annäherung! So wurden an allen Tischen muntere Gespräche geführt.

Nach dem Essen war wieder vor dem Essen: In Grüppchen oder einzeln schwärmten wir aus, um nochmals die Blicke schweifen zulassen – zu den gepflegten Gebäuden, über die hübschen kleinen Plätze, die über enge Gassen zu erreichen waren und nicht zuletzt, zu der Möglichkeit, ein Café für ein Eis oder Kaffee und Kuchen zu finden. Einige von uns sind dann im MEXX gut untergekommen…

Die Rückfahrt ab 17:30 Uhr verlief stau- und problemlos. Ein schöner Tag!

Text Friedrich Knäpper  Bilder: Kurt Schürmann