Aventsfeier am 15. Dezember

Adventsfeier der Senioren-Union Hürth am 15.12.2017

Knapp 40 Mitglieder und Gäste der Senioren-Union der CDU, Hürth trafen sich von 15 bis 17 Uhr zur Adventsfeier im „Anna-Haus“. Die Tische waren gedeckt und Mitglieder des Vorstands teilten Kuchen, diesmal Cremerollen und Butterstollen aus.

Der Vorsitzende Rolf Britz begrüßte die Gäste und stellte das vorgesehene Programm vor.

Advent1220170005Pfarrerin Christiane Birgden der evangelischen Gemeinde Hürth erzählte über die Geschichte der Krippe und spannte den Bogen vom Mittelalter bis in die Jetztzeit: Die 1562 von Jesuiten in Prag aufgestellte Weihnachtsdarstellung gilt heute allgemein als erste Nennung einer Krippe im heutigen Sinn. Als erstes sangen wir gemeinsam „Tochter Zion“, da dieses bekannte Weihnachtslied gut zu ihren Ausführungen passte.

Advent1220170008Musikalische Begleitung hatten wir wie im Vorjahr durch Vivienne Kulik/Keyboard und Carla Lehmann/Querflöte. Zusätzlich in diesem Jahr Adrian Denfeld mit seiner Gitarre. Damit hatten wir gleich zwei Bundespreisträger von „Deutschland musiziert“ unter uns.

Advent1220170006Frau Gudrun Baer, Vorsitzende des CDU-Stadtverbands und familienpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion richtete ein Grußwort ihrer Partei an die Gesellschaft und dankte für den guten Ausgang der Wahlen im Kreis, wobei wir Senioren als eine zuverlässige Wählerschaft geschätzt werden.

Nach gemeinsamem Lied „Macht hoch die Tür“ erfreute uns ein gekonnt vorgetragenes Gitarrensolo von Adrian Denfeld.

Nach weiterem Gesang „Oh du fröhliche“ und „Alle Jahre wieder“ sowie angeregter Unterhaltung an den Tischen wurde zum Abschiedslied „Stille Nacht“ angestimmt.

Advent1220170002Advent1220170004Advent1220170003Die leckeren Cremerollen hatte die Bäckerei Welter, Alstädten-Burbach gebacken und die Butterstollen die Konditorei Brüder Oebel, Köln. Mit Kaffee versorgte uns das „Anna-Haus“.

Pünktlich um 17 Uhr verabschiedete Rolf Britz die Gesellschaft und dankte den jungen Musizierenden der Musikschule, Hürth sowie den Helfern für ihre Mitarbeit. Wir haben einen stimmungsvollen Nachmittag mit guter Unterhaltung genossen.

Text: Friedrich Knäpper ,Bilder: Kurt Schürmann

Bericht über das Gänseessen am 9. November 2017

Der Vorstand der Seniorenunion hatte die Mitglieder zu einer besonderen Zusammenkunft nach Berrenrath eingeladen.

Audrey&Phishbacher1120170001Gänse 9.11 (4)Wir hatten uns vorgenommen, mit unseren Freunden gemeinsam ein Gänseessen durchzuführen.

Es konnte der Inhaber der Gaststätte „zur Deutschen Ecke“, Hans-Herman Steppkes, von unserem Vorstandsmitglied Kurt Schürmann gewonnen werden.

Gegen 18.00  Uhr trafen alle teilnehmenden Mitglieder ein, die sich wie erkennbar auf das vorbereitete Essen freuten.

Gänse 9.11 (3)Der Vorsitzende Rolf Britz begrüßte die vielen Mitglieder der Seniorenunion. Wie immer bei solchen Veranstaltungen war ausreichend Gelegenheit die neusten Informationen auszutauschen.

Das Essen fand großen Beifall, da der Koch wohl den Geschmack der Gäste getroffen hat. Nach gut 2 Stunden war das tolle Ereignis erledigt und mit viel Freude trat man die Heimreise an.Gänse 9.11 (2)

Eventuell lässt sich ein solches Essen im kommenden Jahr wiederholen, wenn es von den Mitgliedern gewünscht wird

Mit Freude  auf die Vorweihnachtszeit und der Adventsfeier am 15. Dezember verbleiben wir

Ihr Vorstand

Text: Rolf G. Britz       Bilder: Kurt Schürmann

JHV am 17. Februar

Nach der Begrüßung der Gäste und der 25 Mitglieder durch den Vorsitzenden Rolf Britz sprach Herr Frank Rock, Rektor der Don-Bosco-Grundschule in JHVRock0220170002Efferen, Ratsmitglied der CDU im Hürther Stadtrat und Landtagskandidat für die NRW-Wahl am 14. Mai 2017,JHV0220170002 als Gastredner und stellte zwei Themenfelder seines in Kürze beginnenden Wahlkampfes  besonders heraus: Bildung und wirtschaftliche Sicherheit. Die Inklusion sei irrwitzig, weil wichtige und gut funktionierende Förderschulen geschlossen wurden. Er kämpfe dafür, dass das bestehende Schulsystem Bestand habe. Auch unsere Grundwerte: Christentum und Nächstenliebe müssen erhalten bleiben.

Man müsse Wirtschaft zulassen. Die Ausweisung zusätzlicher Gewerbeflächen sei durch die NRW-Regierung verboten worden. Dies empfinden die Kommunen als Bevormundung. Auch die von Rot-Grün beschlossene „Gastroampel“ sei eine Gängelung der Unternehmen.

JHV0220170001Alsdann erfolgte der Bericht des Vorsitzenden über das abgelaufene Jahr, der Verstorbenen wurden gedacht und die Veranstaltungen rekapituliert. Ein Dank galt den Mitgliedern des Vorstands für die geleistete Arbeit und auch den Mitgliedern, die ihr Interesse gezeigt hatten und an den Veranstaltungen rege teilgenommen hatten. Ein weiterer Dank galt dem ausscheidenden Vorstandsmitglied Helga Pimpertz, die seit zwei Jahren dem Vorstand angehörte.

JHV0220170004Danach erläuterte der Schatzmeister den Finanzstatus. Die Kassenprüferinnen waren mit der Buchführung sehr zufrieden und empfahlen, den Gesamtvorstand zu entlasten.

Zum Wahlleiter wurde Herr Frank Rock bestimmt. Auf farbigen Wahlkarten waren die Vorstandskandidaten vermerkt, weitere hatten sich nicht gemeldet. Das Ergebnis der Wahl lautete:

Amt Name Ja-Stimmen Nein-Stimmen Enthaltungen
Vorsitzender Rolf G. Britz

24

1

Stellv. Vorsitzender Christian Faßbender

25

Schatzmeister Kurt Schürmann

25

Schriftführer Friedrich Knäpper

25

Beisitzerin Marianne Metternich

25

Beisitzer Hubert Heinen

24

Beisitzer Wolfgang Loeser

24

JHVRock0220170001Somit waren alle Kandidaten gewählt. Für die nächsten zwei Jahre wurden einstimmig als Kassenprüfer/in bestätigt Frau Anneliese Ingenerf und Herr Franz-Josef Lintermann.

Während der Auszählung der Wahlzettel stellte Herr Faßbender die noch für das laufende Jahr geplanten Veranstaltungen vor:

April:  Besuch mit Führung durch das Neandertal-Museum

Mai:    Vortrag über „Alternative Wohnformen im Alter“

Juni:    Tagesfahrt nach Roermond und Thorn (NL)

Juli:     Vortrag von Axel Voss, MdEP zum Thema „Gewinner und Verlierer

der Globalisierung“

18. August: Dr. Georg Kippels, MdB spricht zum Thema „Aktuelle

Bundespolitik vor der Bundestagswahl“, die am 24.9. stattfindet.

Oktober: „Stadtrundfahrt op Kölsch“ durch Köln

November: Gemeinsames Gänseessen im „Hallerhof“, Bergheim-Oberaußem

Dezember: Adventsfeier im Annahaus.

Im Schlusswort dankte Herr Britz den Mitgliedern für ihr Kommen und das Interesse an der Vorstandswahl und gratuliert den Gewählten mit dem Wunsch auf eine weitere ersprießliche Zusammenarbeit.

Friedrich Knäpper

Stadtrundfahrt am 20.9.

Stadtrundfahrt durch Köln  – auf Kölsch.

Am 20. September 2017- 15 Uhr jing et loss

Eine sprachbegabte Gruppe der Hürther Senioren-Union machte sich am frühen Nachmittag per Bus auf den Weg zur Komödienstraße, um dort eine Mitreisende und unseren kölsch sprechenden Führer, der sich als Volker vorstellte, aufzunehmen. Er sei in Köln geboren und spricht natürlich auch kölsch.

Kölntour0920170004In Köln braucht man nicht weit zu fahren, um die ersten römischen Hinterlassenschaften zu finden: Nach zwei Minuten, in der Zeughausstraße ist das Zeughaus als früheres Waffenarsenal bzw. das Stadtmuseum auf Reste der römischen Stadtmauer gebaut. Wir bekamen die Erklärung der Stadtgeschichte, die mit CCAA anfing: Colonia Claudia Ara Agippinensis. Agrippina wurde a.D. 15 als Tochter des Kaisers Claudius in Köln, der römischen Kolonie, geboren. Die Stadtgeschichte dürfte den Teilnehmern hinreichend bekannt sein. Die alte Stadtmauer endet am Römerturm, der schönsten der antiken Mauer- Erinnerungen. Der Turm wirkt sehr klein, er steht allerdings vier Meter im Erdreich.

Weiter ging die langsame Fahrt über den Kaiser-Wilhelm-Ring und Hansaring. Einst als Pracht Boulevard à la Paris geplant und angelegt. Bevor die Ringe, deren Namen die deutsche Geschichte widerspiegeln – von den Ubiern über die Sachsen, die Hohenstaufen, Hohenzollern bis zu Theodor-Heuß – umschloss von 1180 bis 1881 die mittelalterliche Stadtmauer die Kölner Altstadt. Um die Stadtmauer abzureißen, musste die Stadt Köln sie erst den Preußen für 12.000 Goldmark abkaufen. Drei besondere Tore – Severinstor im Süden, Hahnentor im Westen und das Eigelsteintor im Norden hat man stehen gelassen, aber auch die Uhlepotz und den Müllerturm am Hansaring. Da stand einst eine der drei Kölner Mühlen. Am Hansaring befindet sich das längste noch erhaltene Stück der mittelalterlichen Stadtmauer. In den 700 Jahren wurde diese Stadtmauer nie von Feinden bezwungen.

Kölntour0920170001Kölntour0920170002Das Hochhaus am Hansaring von 1925 war damals mit 65 m das höchste Wohnhaus der Welt – aber nicht lange! Gegenüber befindet sich das Hansagymnasium, 1901 als Handelsakademie gegründet und ab 1926 als Oberrealschule geführt. Erst nach dem Krieg wurde es ein Jungengymnasium, seit 1974 sind auch Mädchen zugelassen.

Es folgte der Ebertplatz, der vor etwa 200 Jahren als ca. 500 m langes Hafenbecken gebaut wurde, als Winter- und Sicherheitshafen sollte es fungieren. Er war eine Fehlplanung, da er im Winkel von 90° zum Rhein angelegt war. Er versandete und 1890 wurde er wieder zugeschüttet und ist heute ein schöner Park für die Kölner. Planungen in Köln seien immer schon schwierig gewesen…

Die Bastei war einst eine preußische Kaponniere (Geschützturm), ehe im Jahr 1924-1927 der Kölner Architekt W. Riphahn das Bauwerk zu einem Nobelrestaurant umbaute. Herbert Blatzheim, Stiefvater von Romy Schneider, war Pächter und schillernde Persönlichkeit.

Kölntour0920170007Weiter ging die Fahrt über die Zoobrücke (von 1964) auf die „schäl sick“. Links war das AXA-Hochhaus zu sehen, eines der höchsten Wohnhäuser in Europa, das den Spitznamen „senkrechtes Klavier“ habe.

Für die Bezeichnung „schäl sick“ gibt es mehrere Erklärungen. Die von Volker vorgetragene war, dass früher Pferde die Schiffe rheinaufwärts über den Leinpfad gezogen hätten. Um nicht von der Sonne geblendet zu werden, seien den Pferden Scheuklappen angelegt worden. Deswegen hätten sie „schäl“ geguckt (geschielt). Auf jeden Fall lagen auf der „schäl sick“ 130 Jahre lang selbständige Städte, ehe Köln sich diese 1888 einverleibt hat: Kalk und Deutz. Beide mit interessanten Industrieunternehmen: Gasmotorenfabrik Deutz AG (später KHD) und „Die Chemische“ in Kalk. Kalk war übrigens die größte Arbeiterstadt in Preußen.

Kölntour0920170006In Deutz erfand 1864 Nicolaus August Otto den Verbrennungsmotor. Auf dem Ottoplatz steht auf einem Sockel ein Gasmotor mit großem Schwungrad. Mülheim wurde erst 1914 eingemeindet – im Tausch gegen Wasser, Strom und den Bau einer Rheinbrücke. Letztere wurde 1926 eingeweiht.

Die Fahrt führte vorbei am Odysseum, dem Abenteuermuseum, dem neuen Polizeipräsidium auf dem Gelände der ehemaligen „Chemischen“, der Trainingshalle des KEC, am Deutzer Bahnhof vorbei zu den alten Messehallen von 1924. Auch hier sind die Zeichen von Konrad Adenauer, des schöpferischen OB von 1917 bis 1933, zu erkennen. Er ließ die Messehallen bauen, holte den WDR von Münster nach Köln, ließ den Grüngürtel anlegen, holte die“Luft- Hansa“ und 1929 auch FORD nach Köln.

Am Hyatt-Hotel stiegen wir aus, die Sonne schien und – „nä, wat wor dat schön“ – wir genossen den Blick auf das Köln-Panorama. Dabei erfuhren wir, dass Groß-St.-Martin während der über 600jährigen Zeit des Dombaus das Kölner Panorama beherrschte, da diese Kirche schon im 12. Jh. gebaut worden war. Drei Dome gäbe es in Köln: außer dem bekanntesten noch den Deutzer Dom „St. Heribert“ (1896) und die Trinitatiskirche, den „evangelischen Dom“ im Filzengraben von 1859.

Von der Deutzer Brücke sahen wir das Schokoladen-Museum, eines der meist besuchten in Deutschland, das ehem. Hauptzollamt und den Malakoffturm vonKölntour0920170005 1855. Der gehörte zur Rheinuferbefestigung und heißt nach einer russischen Festung, die nie eingenommen worden war. Der Rheinauhafen ist rundum bebaut mit modernen Bürobauten, besonders fallen die drei Kranhäuser auf.  Um den Heumarkt mit dem Reiterdenkmal des preußischen Königs Friedrich-Wilhelm III (man traf sich ungerm Stetz!) ging es nun an der „guten Stube“ der Stadt, dem Gürzenich, an „St. Alban“, der Kirchenruine mit den trauernden Eltern sowie am Walraff-Museum vorbei zum Rathaus.

Vor diesem befindet sich die archäologische Zone. Volker erklärte, dass unter diesem Platz alle Kölner Epochen, z.B. seit a.D. 324 eine jüdische, nachgewiesen werden konnten. Das ist auch der Grund, dass an dieser Stelle ein jüdisches Museum errichtet werden soll. Noch ist der Blick auf das Rathaus von 1330 mit der Laube und dem Ratsturm (1407-1414) mit seinen 124 Figuren unverstellt und frei.

Die Stadttour begann und endete nach ca. 1 ½ Stunden in der Komödienstraße. Die Anwesenden hatten für die kölsche Sprache keinen Übersetzer benötigt. Mit guter Stimmung wurden wir von Thomas, dem Colonia-Busfahrer wieder am ZOB, Hürth zurück gefahren.

Herr Britz dankte den Teilnehmern für ihr Interesse an diesem Ausflug und wies auf noch in diesem Jahr folgende Veranstaltungen hin.

Text Friedrich Knäpper, Bilder Kurt Schürmann

Stadtrundfahrt durch Kölle am 20. September 2017

Text Monika Bauer

Am 20. September ging et, wie immer pünklich, um15 Uhr loss. Inder Komödienstroß dät dann unsere Führer, dä Volker, ensteege. Der läät och tirek loss uns alles üvver die Frau, et Arippina, die Kölle de Name gegovve hät, ze verzälle. Hä dät uns op dr Römerturm opmerksam mache, der am Enk vun dr römische Stadtmuur stund. Der muß richtig imposant gewässe sin, denn der steht hück vier Meter deef in dr Erd.

Üvver de Ringe ging et wigger bis runder an de Ring. Dobei komen mir am Hansaring Gymnasium, an dem Stöck ahl Stadtmuur,  an ville Hüser us dr Gründerzeit un am Eigelsteintor vorbei.

Dat die kölsche Verwaltung et miit ihrer Planungen nit su ganz genau genomme hätt, is nix Neues! Mir erfuhre et, als mer grad üvver de Eigelsteinplaatz wohre: do wo ne schöne Park zum flaniere is, do wohr im 19. Johrhundert ne Hafen angelaat. nur a Schiff ist nie dadrinn geläge, weil die Enfahrt rechtwinklig wohr, un dat kunnt ke Schiff packe!

Üvver die Zoobück fuhre mir dann op die „Schäl Sick“. Der Name hätt mit der Pääde zu dunn die fröher de Kähn de Ring eropp un eraff geschläpp hann. Kölle war ärsch schärp op Kalk un Düx, weil et do en blühende Industrie goof: 1888 wohr et dann zu wigg, Düx, Kalek un 1914 Möllem wurde Kölsch.

Am Hyatt-Hotel mohte mie einfach ussteige un uns dat kölsche Panorama anluhre. Ludwig Sebus hätt at gesunge: „Luhr ens von Düx nohz Kölle…“. Nä, dat wohr wirklich schön!

Üvver di Düxer Brück fuhre mir e Stückche durch die Altstadt, üvver de Heumarkt, vorbei am Denkmal vun dem ahle Preußekünnig Friedrich Wilhelm III, wo sich die Liebespaare ungerm Stätz troofe. Volker dät uns nevven dem Gürzenich op die „Die trauernden Eltern“  obmerksam maache. Im Filzengraben dät er uns verklööre, dat die evangelische Trinidaskirche, nevven dem Huhe Dom und St. Heribert in Düx der dritte kölsche Dom wöhr.

Am Roothus wies er uns op die „Archäologische Zone“ hin, die z. Z. im Entstonn is.

No anderthalf Stund wohre mir dann wider in dr Komödienstroß angekumme. Mit nem hätzliche Danke-schön-Applaus hann mer unsere Volker entlasse un fuhre heim noh Hürth. Un jetzt freue mir uns op de nächste Fahrt mit dr Seniorenunion.

Politischer Nachmittag am 18. August 2017 mit Dr. Georg Kippels und Gudrun Baer

Dr.Kippels0820170002

Von der Senioren Union Hürth (SU) wurden zum „Politischen Nachmittag“ ins Seniorenzentrum „Anna-Haus“ von 15-17 Uhr eingeladen:

Frau Gudrun Baer, Vorsitzende der CDU, Hürth

zum Thema „Momentane Situation im Stadtrat

und

Herr Dr. Georg Kippels (CDU), MdB zum Thema

Deutschland im Herzen Europas – Deutschland vor der Wahl

„Die Rolle Deutschlands in Europa hat wieder eine neue Dimension bekommen.  Die Partnerschaft mit unseren Nachbarn und auch über den Atlantik hinaus muss neu gestaltet werden. Dies alles wird mit der Bundestagswahl im September 2017 zu entscheiden sein.“

Dr.Kippels0820170001Der stellv. Vorsitzende Christian Faßbender begrüßte Frau Baer und die anwesenden 29 Mitglieder,  darunter auch Herrn Thomas Blank, den Ortsvorsteher von Efferen und entschuldigte den Vorsitzenden Rolf Britz, der wegen Krankheit absagen musste. Sodann gab er das Wort an die Gastreferentin Frau Baer.

Diese dankte für die Einladung und schilderte die momentane Situation in Hürth. Kürzlich habe man sich nochmals das Wahlprogramm aus 2015 angesehen, um zu prüfen, was noch zu erledigen oder anzupacken ist. Die Haushaltsplanung 2017 wies ein Manko von 11 Mio. Euro aus, inzwischen rechnet der Rat dank sprudelnder Steuereinnahmen bei Gewerbe- und Grund- nur noch mit einer Unterdeckung von ca. 2 Mio.

In Planung sind vier weitere Kitas, in Schulen und Schulhöfe wird viel investiert, die neue Gesamtschule ist die größte Investition. Aber auch neue „Baustellen“ kommen hinzu, wie z.B. das marode Dach des Stadions und das Lehrschwimmbad in Fischenich. Wegen eines Formfehlers beim Kaufvertrag besteht keine Möglichkeit, den Investor des Schwimmbades am Brabanter Platz vor Oktober 2018 in die Pflicht zu nehmen. Im Gespräch ist in Gleuel oder Efferen-West ein Mehr-generationen-Haus.

Aber auch „kleine“ Aufgaben werden gelöst: Die mutwillig zerstörten Sitzbänke an Bus-Bahnhof werden erneuert, auch die Bänke um den Otto-Maigler-See sind zum Teil wieder aufgestellt. Die KVB-Haltestellen sollen mit Kameras und Info-Anzeigen bestückt werden und vor allem auch gereinigt werden.

Die Mängelmeldungen per APP oder Telefon (53-888) werden gut angenommen. In 2016 gab es etwa 1700 Meldungen.

Es sollen keine neuen Baugebiete ausgewiesen werden, außer in Gleuel und Efferen-West, ansonsten sollen nur Lücken in den Ortsteilen geschlossen werden.

Herr Faßbender dankte Frau Baer für ihre umfangreichen Ausführungen und teilte im Anschluss mit, welche Veranstaltungen in diesem Jahr noch anstehen: am 20. September die Stadtführungstour „auf Kölsch“ durch Köln, am 13. Oktober der Vortrag von Herrn Siry, Stadtbaudirektor über „alternatives Wohnen“, am 9. November das Gänseessen bei Steppkes in Berrenrath und am 15. Dezember der Adventskaffee im Anna-Haus. Dann gab er um 16 Uhr das Wort an Herrn Dr. Georg Kippels, MdB.

Dr.Kippels0820170006Auch Herr Dr. Kippels dankte für die Einladung und freute sich als Direktwahlkandidat für die Wahl im September zu uns zu sprechen.

Er komme gerade vom Polizeipräsidium in Aachen, wo über die Einrichtung des sog. „Klimacamps“ beraten wurde. Etwa 2000 Protestierer gegen die Braunkohle werden im Revier um Bedburg erwartet und besorgte Bürger bitten um Schutz für Hab und Gut. Von der Polizei müssen ca. 550 qkm Fläche überwacht werden, auch Hubschrauber kommen zum Einsatz. Der Tagebau hat einen Rand von ca. 95 km und etwa 130 km Bahnlinien. Straftatbestände sollen konsequent verfolgt werden, 43 Schwersttäter sind zu erwarten.

Vor seinem Hauptthema (s. o.) riss er kurz diverse Themen an wie die Modernisierung und Bildung von einheitlichen Standards der Kripo in Deutschland, die Affäre um die Dieselmanipulation bei einigen Autoherstellern und erwähnte dabei, dass die Autoindustrie als Schlüsselindustrie über 800 Tausend Arbeitsplätze biete. BMW zahle p.a. an alle Mitarbeiter 14,5 Gehälter. Er nannte Beispiele über die Rentenungerechtigkeit, die repariert werden müsse, aber eine Rentendebatte sei für den Wahlkampf tabu.

Zum Thema EUROPA wies er darauf hin, dass zwei deutsche CDU-Bundeskanzler sich in besonderem Maße für Europa eingesetzt hatten: 1. Dr. Konrad Adenauer und 2. Dr. Helmut Kohl.

Nach dem 2. Weltkrieg war es eine zukunftsweisende Idee, Deutschland zu stützen und in westliche Bündnisse aufzunehmen.

Europa hat mit seinen ca. 500 Tausend Einwohnern mehr Einfluss in der Welt, als diese Zahl aussagt (etwa 7% der Weltbevölkerung). Die europäischen Staaten müssten aber zusammenstehen, die Abkehr einzelner wie der Austritt von GB („Brexit“) schwächt die EU und ihren Einfluss insgesamt.

Weitere Themen waren das durch Herrn Erdogan sehr angespannte deutsch-türkische Verhältnis, die USA nach der Trump-Wahl, der Atomausstieg in 2022 unter Berücksichtigung der nationalen Energieerzeugung, unser gutes Verhältnis zu Frankreich und die Sicherheit im Allgemeinen sowie im Hinblick auf die letzten Anschläge islamistischer Terroristen. Eine absolute Sicherheit könne kein Staat garantieren, wenn Autos als Waffen missbraucht würden.

Zum Abschluss sagte Herr Dr. Kippels zu, nach seiner erfolgreichen Wiederwahl ständen wir ganz am Anfang auf seiner Besuchsliste, um „25 Jahre Senioren-Union Hürth“ mit uns zu feiern. Auch wolle er im Rahmen des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung  (Besucherdienst) eine Fahrt nach Berlin für die Mitglieder unserer Hürther  Senioren-Union organisieren. Versprochen!

Dr.Kippels0820170004Das hörten wir sehr gerne und Christian Faßbender dankte Herrn Dr. Kippels mit herzlichen Worten für seine interessanten Ausführungen und wünschte ihm im Namen aller Anwesenden viel Glück und Erfolg für die Wahl am 24. September.

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Tagesausflug am 15. Juli 2017 nach Thorn und Roermond/NL

ThorCIMG5120Auf Einladung des Stadtverbandes der CDU und der Senioren-Union Hürth hatten sich 50 Interessenten zu der Tagesfahrt nach Thorn und Roermond eingefunden. Die meisten kamen von der Senioren Union, aber auch 16 Personen über die Information in den Zeitungen.Thorn0720170003

Um halb zehn ging’s los. Unser Fahrer, der sich als „Michael (34)“ vorgestellt hatte, lenkte seinen dunkelblauen Dreiachser der Firma „Rumtreiber“ sicher über die A61 nach Thorn, der „weißen Stadt“. Hier hatten wir zwei Stadtführerinnen bestellt, die uns am Busparkplatz „Meers“ erwarteten. In eineinhalb Stunden erfuhren wir vieles über die Stadtgeschichte.

Thorn entstand, als um 990 hier eine Abtei für Benediktinerinnen aus dem Hochadel gestiftet wurde. Letztendlich entwickelte sich der Ort zu einem kleinen Fürstentum. 3 Jahrhunderte später wandelte sich die Abtei in ein freiweltliches Damenstift um. In das Damenstift konnten nur unverheiratete Frauen aus dem Hochadel eintreten, heiratswillige Ordensdamen wohnten außerhalb der Klostermauern in zum Teil eigenen Häusern. In einem kleinen Museum sind die Unterschiede der Kleidungen der adeligen Damen zu sehen, der Klosterfrauen und der Heiratswilligen.

Thorn0720170005Thorn0720170006Als Ende des 18. Jahrhunderts die adeligen Damen vor den Franzosen flohen, zogen zahlreiche Arme in die Stadt, um die verlassenen Häuser zu bewohnen. Die Franzosen erhoben eine Steuer, die sich nach der Größe der Fenster richtete. Da die Armen diese Steuer nicht bezahlen konnten, verkleinerten sie ihre Fenster, indem sie diese zumauerten. Anschließend wurden die Häuser weiß getüncht, um den Unterschied zwischen den alten und den neuen Steinen zu verbergen.

Inzwischen sind die Fenster der alten Häuser wieder in der ursprünglichen Größe, nur an einem Haus in der Hoogstraat ist noch die Größe der alten Fenster zu erkennen. Die Stadtverwaltung achtet sehr darauf, dass die Farbe „Weiß“ auch bei Häusern neueren Datums erhalten bleibt. Das ist schließlich die Attraktion dieses Städtchens.

Thorn wird überragt von der früheren Abteikirche aus dem 12. Jh. und heutigen Pfarrkirche St. Michael.

ThorCIMG5130Als Kuriosum wurde uns von den beiden Musikgruppen „Ziegen“ und „Böcke“ erzählt. Diese beiden sind in Dauerfehde. Eine Gruppe spielt bei kirchlichen Anlässen, die andere bei weltlichen Gelegenheiten. Sie üben in unterschiedlichen Lokalen und Freundschafen gibt es nicht. Immerhin hat die Stadt beiden ein Denkmal errichtet, zwei Flötisten, in Eintracht musizierend. Als frommen Wunsch?

Thorn0720170001Zum Mittagessen waren die Tische beim „Pannekoekenbakker“ in der Bogenstraat gedeckt. Aus fünf Gerichten hatten die Teilnehmer schon bei der Anmeldung ihre Wünsche mitgeteilt, so kam das Essen zügig auf den Tisch. Es gab süße und herzhafte Pfannkuchen, 2/3 hatten sich für die deftigen mit Speck, Zwiebeln, Champignons oder Tomaten entschieden. Köstlich aber sehr sättigend!

ThorCIMG5137Thorn0720170007Am frühen Nachmittag fuhren wir weiter in das etwa 15 km entfernte Roermond. Hier verliefen sich die Spuren, denn die Teilnehmer konnten aus den angebotenen Vorschlägen frei wählen. Der Wochenmarkt lud zum Schlendern und Käsekaufen ein, ebenso die Altstadt oder ein Besuch in den beiden Kirchen, „Sint Christoffel- Kathedraal“ – hier wurden Teelichter angeboten und ein Duo spielte Kirchenlieder zum Mitsingen – oder die „Munstrkerk“ am Munsterplatz. Es herrschte munteres Treiben, die Außengastronomie dürfte ein gutes Geschäft gemacht haben.

Die Rückfahrt ab 18:30 Uhr verlief stau- und problemlos. Ein schöner Tag bei sommerlichem Wetter und bester Stimmung!

Text: Friedrich Knäpper; Bilder: Kurt Schürmann.

Vortrag von Manfred Siry: Alternative Wohnformen im Alter

Vortrag von Manfred Siry: Alternative Wohnformen im Alter

Am 10. August 2018 hatten wir den Leitenden Stadtbaudirektor und Leiter des Amtes für Planung, Vermessung und Umwelt der Stadt Hürth, Herrn Manfred Siry, zu Gast, um über obiges Thema zu sprechen.

Christian Faßbender begrüßte den Referenten und die etwa 25 Mitglieder und übergab dann das Wort an Herrn Siry.

Siry10.8.18.004In Hürth leben ca. 11.000 Bürger, die über 65 Jahre alt sind, Tendenz steigend. Der Statistik nach stehen für diese 3,6% = 396 Pflegeplätze zur Verfügung. In Hürth wären jedoch 516 Plätze nötig, um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen.

Immer mehr ältere Bürger ziehen es jedoch vor, so lange wie möglich selbständig und in eigener Umgebung zu bleiben. Dafür müssen die Wohnungen aber barrierefrei sein. Die Bauordnung von Nordrhein-Westfalen ab dem 1.1.2019 besagt, dass alle Neubauten mit drei oder mehr Wohnungen barrierefrei konzipiert werden müssen. (Ausnahmen können zugelassen werden.) Auch öffentliche Gebäude und Geschäfte sind nach DIN 18040 betroffen. Dies wurde nach langen Diskussionen im Landtag beschlossen. Diese Vorschrift gilt nicht für Einfamilien-, Reihen- und Zweifamilienhäuser.

Ab dem 1. August 2018 ist ein Gesetz für bestehende und geplante Seniorenheime in Kraft getreten. Demnach müssen mindestens 80% der angebotenen Heimplätze Einzelzimmer sein.

In den vier Wohnprojekten in Hürth wird diese Quote noch nicht erreicht (Stand von 2016): St. Ursula 61%, Anna-Haus 48%, Rudi-Tonn-Haus 29%, jedoch Sebastianusstift 86%. Jedes EZ muss über ein Bad verfügen, evtl. auch ein innenliegendes Bad für zwei Zimmer.

Siry10.8.18.003In Hürth sind deswegen drei neue Einrichtungen geplant, wovon zwei auch umgesetzt werden dürften: In der Klosterstraße werden auf dem ehem. kath. KiTa-Gelände 28 barrierefreie Wohnungen in gehobener Ausstattung gebaut, in Efferen an der Berrenrather Str. (unweit von REWE) sollen ein Altenpflegeheim mit 72 Einheiten und daneben 140 bis 180 barrierefreie Wohnungen gebaut werden. Dazu dann auch Arztpraxen, Apotheke, Büros und 220 TG Plätze. Ein drittes Projekt am Hürther Bogen ist noch in der Schwebe, da ein Teil dieses Grundstücks evtl. von der Feuerwehr beansprucht wird.

Altenwohnungen werden bewusst in zentrale Gegenden gebaut, um den Bewohnern kurze Wege zum Einkaufen, Arzt, Apotheke usw. zu ermöglichen.

Wichtig ist vor allem auch den bezahlbaren Wohnraum nicht zu vernachlässigen. In Hürth gibt es z. Z. 1200 Sozialwohnungen. Neue müssen dringend wegen Auslaufen der 30jährigen Bindung geplant und gebaut werden. Im Baugebiet Efferen-West sind jedoch nur sehr wenige neue Sozialwohnungen vorgesehen.

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Teilnehmer mit Kaffee und köstlichen Obsttörtchen verwöhnt wurden.

Herr Faßbender dankte Herrn Siry für seine interessanten Ausführungen und den Mitgliedern für die rege Beteiligung bei der angeschlossenen Fragerunde.

Text: Friedrich Knäpper Bilder Kurt Schürmann

Neandertalmuseum

im April fahren wir ins Neandertalmuseum

Mehrtagesfahrt vom 16. bis 19. März 2017:

Papenburg – Bremerhaven – Wilhelmshaven – Bremen und Worpswede

Unter der bewährten Leitung von Herrn Richard Blömer, (Senioren-Union der CDU, Köln)

und Frau Gisela Manderla (MdB und Frauen-Union der CDU, Köln) machten sich Mitglieder dieser beiden Gruppen und zusätzlich der Senioren-Union, Hürth auf den Weg zur „Sondergruppenreise Norddeutschland“.

Herr Kaiser, unser Busfahrer der Fa. Breuer, Düren lenkte den 34er Bus sicher von Hürth über Köln in Richtung Norden. Von der Autobahn 31 und auf der ganzen Route hatten wir das Gefühl, in der Umgebung mehr Windräder als Bäume zu sehen. Herr Blömer stammt aus Vechta und erzählte von der armen Gegend in früheren Zeiten, wo die Menschen vom Torfabbau lebten.

Bremen0320170006Die erste Station sollte die Meyerwerft in Papenburg sein. Vorher gab’s aber noch im „Wirtshaus am Zeitspeicher“ in Papenburg ein reichhaltiges kaltes und warmes „Maritimes Buffet“. Dieses Wirtshaus liegt direkt an der historischen Alten Werft. Ein Kran ist das sichtbare Überbleibsel der Anfänge der berühmten Schiffswerft, die 1795 gegründet wurde und jetzt in 7. Generation als Familienunternehmen von Bernhard Meyer geführt wird..P1040830

Dank des Pioniergeistes der Meyers wurden bereits ab 1872 Eisenschiffe gebaut. Ein Schiff von 1913, die „Graf Goetzen“ erlangte besondere Berühmtheit: Es wurde in einzelnen großen Kisten nach Ostafrika zur Hafenstadt Daressalam geschickt. Von da ging es dann auf dem Landweg quer durch Ostafrika bis zum Tanganjika See, wo es von Papenburger Werftarbeitern  wieder zusammengebaut wurde. Zusammen mit Katherine Hepburn und Humphrey Bogart spielt die „Graf Goetzen“ eine wichtige Rolle als Kanonenboot in dem Film „African Queen“. Wer kennt diesen Film nicht?

Die Meyerwerft ist eine der größten der Welt, berühmt durch den Bau von Kreuzfahrtschiffen. Wir sahen die 326 m lange „Norwegian Joy“ im Hafenbecken am Ausrüstungskai und die „World Dream“ als halbfertiges Schiff in der Werfthalle. Besondere Techniken (Blockbauprinzip) und Termingenauigkeit füllen die Auftragsbücher. Für die nächsten sechs Jahre sind die ca. 3.300 Werftarbeiter und Ingenieure voll beschäftigt.

In der interessanten zweistündigen Führung durch Herrn Hildebrand sahen wir Filme in Zeitraffertechnik über den Bau eines Schiffes, erfuhren viel über die Geschichte der Werft und gingen durch nachgebaute Kabinen der diverser Kreuzfahrtschiffe von verschiedenen Reedereien, z.B. AIDA, MSC, Disney usw.

Der Tag endete nach der Weiterfahrt nach Bremerhaven (BHV) im modernen „Nordsee Hotel“ im Stadtzentrum.

Zu ziviler Zeit um 8:30 startete unser Bus am nächsten Morgen nach Wilhelmshaven (WHV). Auf dem Programm stand die Besichtigung der Marinebasis „Einsatzflottille 2“, des größten Marinestandortes der Bundeswehr („2“ steht für Nordsee, „1“ ist die Ostsee, diese Bezeichnung stammt noch aus „Kaisers Zeiten“). Unterwegs hatte uns Frau Manderla, die auch im Verteidigungsausschuss tätig ist, eine Überraschung avisiert. Wir waren gespannt.

Empfangen wurden wir von Obltd. zur See Frau Koch, die uns zum Kommandeur der Marinebasis Admiral Müller-Meinhard und Korvettenkapitän Giezelt begleitete. Letzterer stellte uns in seinem Vortrag die Basis vor, Geschichte, Auftrag, Ausbildung und Operationen.1853 erhielt Preußen am Jadebusen eine 334 Hektar große Fläche. 1858 beginnen die Arbeiten am Ausbau zu Werft und Hafen. Seit 1873 hat WHV Stadtrechte und ist, ebenso wie Kiel „Reichskriegshafen“.

1958 begann der Aufbau der Einsatzflottille 2 mit 5 Minensuchbooten der ehem. Kriegsmarine. In den folgenden Jahren entstand eine moderne Zerstörerflottille und Geleitboote der „Köln-Klasse“. Inzwischen sind die „Arbeitspferde der Marine“ Fregatten der Klasse F 123 und F 124, die neueste F 125. Die Fregatte „Köln“ liegt ausgemustert am Kai, die 4. dieses traditionsreichen Namens. Zwei Fregatten sind im Auslandseinsatz: Am Horn von Afrika zur Sicherung vor Piratenangriffen und vor der Küste Libanons zur Unterbindung von Waffenschmuggel. Die Mannschaften werden nach einigen Monaten getauscht, die Schiffe verbleiben im Operationsgebiet. Auch vor Libyen operiert unsere Marine.

Bremen0320170009P1040834WHV ist mit ca. 9000 Beschäftigten der größte BW-Stützpunkt. Per BW-Bus wurden wir – vorbei an den Brücken „Tirpitz“, „Gneisenau“ und „Graf Spee“ – durch das riesige Gelände gefahren und waren beeindruckt von bisherigen und angekündigten Baumaßnahmen. Die versprochene Überraschung war der Besuch und die Besichtigung der Fregatte „Bayern“. Fregattenkapitän Brüggemeier führte uns durch alle Decks und ließ keine Frage unbeantwortet. Mit Pfeifensignal wurden wir verabschiedetet.

Ein weiteres Highlight war das Mittagessen im ehrwürdigen Offizierskasino, einer alten Villa in der Stadt. Die meisten unserer Gruppe hatten sich für Rotbarschfilet entschieden. Köstlich!

Im Anschluss besuchten wir noch das Deutsche Marinemuseum, auch wieder mit markiger Führung. Im Inneren sahen wir Modelle bekannter Schiffe wie die „Bismarck“, See-Schlachtenbilder und Grafiken, im Außenbereich lagen ausgemusterte Schiffe, z.B. „U-10“ von 1961, der Zerstörer „Mölders“ (1968), ein Schnellboot und andere. Gegen 18 Uhr kamen wir mit vielen guten Eindrücken zurück in Bremerhaven. Für das Abendessen sorgte jeder selbst.

Bremen0320170004Nach reichhaltigem Frühstück am Samstag, dem 18. März trafen wir um halb zehn in Bremen ein. Unsere sympathische Stadtführerin Yvonne Frank erwartete unsere Busgesellschaft an der Böttcherstraße. Hier hatte Ludwig Roselius, Gründer der Firma Kaffee HAG – nach und nach alle Häuser aufgekauft. Sein erstes war Haus Nr. 6, das heutige Roselius-Haus und Museum, von 1588. Nach dem Krieg wurden alle Häuser der Böttcherstraße originalgetreu mit alten Ziegeln wieder aufgebaut.

Bei unserem weiteren Rundgang tauchte die Frage nach dem „Bremer Loch“ auf. Das Loch im Stadtsäckel war die meist vermuteteBremen0320170001Antwort – aber dieses „Loch“ ist ein auf dem Rathausplatz mit aufwendigem Deckel eingelassener Behälter, der darauf giert, mit Münzen gefüttert zu werden („Doh wat rin in’t Bremer Loch“). Als Dank iaht der Bremen0320170003Esel oder bellt der Hund oder miaut die Katze oder kräht der Hahn. Die Bremer Stadtmusikanten lassen grüßen! Die standen – außer dem Original am Dom –  mehrfach in den Straßen, bunt und lustig anzusehen. Rathaus, Roland und Dom dominieren den weitläufigen Platz, auf der anderen Seite die Baumwoll- und die Tabakbörse.

Im Schnoor waren wir natürlich auch, diesem Viertel mit den winzigen Gässchen. Bremen0320170002Das kleinste Haus hat auf drei Etagen gerade mal 41 qm, daneben das „Hochzeitshaus“, dass man für die Hochzeitsnacht mieten kann. Wir erfuhren auch, dass die berühmte Schokoladenfabrik Hachez 1890 gegründet wurde und der größte Arbeitgeber Mercedes ist. Dieser hatte bekanntlich die Firma Borgward 1971 übernommen. Nach der Führung gingen die Teilnehmer noch auf eigene Faust durch die Innenstadt. Einige trafen sich im „Kaffeehaus Classiko“ wieder…

Bremen0320170005Nach der Rückfahrt nach BHV war ein Besuch mit Führung im „Deutschen Auswanderer Haus“ angesetzt. Dieses Museum steht an historischem Standort, direkt im Neuen Hafen, gegenüber der Columbuskaje. Von hieraus brachen ab 1852 ca. 7,2 Mio. Auswanderer in die Neue Welt auf. Die meisten nach Nordamerika, aber auch nach Südamerika und Australien. Dieses Museum beeindruckte durch seine komplett der damaligen Zeit angepasste Gestaltung. Wir bekamen Eindrücke, wie es sich in der jeweils 3. Klasse auf der „Bremen“ (1858), der „Lahn“ (1887) und der „Columbus“ (1924) anfühlte. Diese 3 Schiffe gehörten dem Norddeutschen Lloyd. Falls wir ausgewanderte Familienangehörige hätten, könnten wir hier Familienforschung betreiben. Auch sind in diesem Museum spannende Familiengeschichten zu entdecken. Unsere Führerin ließ uns die Geschichten von mehreren Auswanderern, aber auch Rückkehrern nachspüren.

Den Abschluss in BHV bildete ein hervorragendes Abendessen auf der „Seute Deern“, einer Dreimastbark von 1919. Das Schiff wurde mehrmals umgebaut und dient seit 1966 als Restaurant der gehobenen Klasse. Der Laderaum, wo einst Fässer und Kisten, Holzstämme oder Säcke transportiert wurden, fasst 120 Personen. Das Ambiente lädt zum Wiederkommen ein…

Bremen0320170053Für Sonntag war die Rückreise mit Aufenthalt in Worpswede vorgesehen. Leider war es kalt (6°) und der Regen begleitete uns ohne Aussicht auf Besserung. In dem Künstlerdorf mit 4.000 Einwohnern erzählte uns unsere Führerin im Bus von der Geschichte des Dorfes – erstmals erwähnt 1218 im Kloster Osterholz – mitten im Teufelsmoor gelegen und deswegen im 30jährigen Krieg unbehelligt geblieben. Die höchste Erhebung ist mit 54,4 m der Weyerberg. Die arme Gegend lebte in den vorigen Jahrhunderten vom Torfverkauf nach Bremen. Die Künstlerkolonie entstand 1889 durch Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Heinrich Vogeler und anderen. Die berühmte Paula Modersohn-Becker starb 2007 mit nur 31 Jahren im Kindbett. Trotz des Dauerregens haben wir ihr Grab mit der eindrucksvollen Skulptur (sie und ihr Kind) besucht und waren anschließend in der Ev.-Luth. Zionskirche. Diese schlichte in blau-weiß gehaltene Kirche von 1757 ist mit einem seltenen Kanzelkorb (Kanzel über dem Altar) ausgestattet. Klara Westhoff und Paula Modersohn-Becker hatten die Kirche bildlich ausgestaltet. Zur Strafe wegen ungebührlichem Glockenläuten.

Auf der Fahrt nach Köln und Hürth wurde es zunehmend freundlicher, hier war der Frühling bereits bei 16° angekommen. Wir hatten interessante und ausgefüllte Tage. Ein herzlicher Dank geht nochmals an die Reiseleitung.

Text: Friedrich Knäpper, Bilder Kurt Schürmann, das große Bild PIZ Marine WHV

Museumbesuch„Sammlung Bührle trifft Wallraf“

Sonderausstellung „Sammlung Bührle trifft Wallraf“ –

Besichtigung am 20. Januar 2017 im Wallraf-Richartz Museum

MuseumWalraf012017000460 Jahre nach dem Tod von Emil Georg Bührle, Deutsch-Schweizer, der 1941 der reichste Schweizer Bürger war, und außer seinen Firmen im In- und Ausland (z.B. Oerlikon Bührle & Co.) hunderte Bilder hinterließ, für die er das Kunsthaus Zürich vergrößern ließ, hatten wir im Wallraf-Richartz Museum die Möglichkeit, einen Teil dieser Kunstwerke in Gegenüberstellung zur Sammlung Wallraf erläutert zu bekommen.

Unsere beschlagene Führerin, Frau Dr. Susanne Wichermann, verstand es in 1 ¼ Stunden uns locker und mitreißend einen Teil der 64 ausgestellten Malereien, u.a. von Monet, Cézanne, Degas, Manet, Renoir, Dürer, van Gogh, Picasso und Braque, als Zwillingswerke zu erklären. Zum Beispiel zwei Bilder von Alfred Sisley über Ansichten der Themse in Hampton Court: Ein Bild hängt im „Wallraf“, das zweite gehört zur Bührle-Sammlung in Zürich. Beide Bilder wurden am selben Tag 1874 gemalt und sind doch so unterschiedlich in Perspektive und Motiv.

MuseumWalraf0120170003Oder der Vergleich zweier Bilder von Dürer und Braque. In beiden das Thema Musikinstrumente. Dürer: „Pfeifer und Trommler“ (1503) und Braque: „Der Violinspieler“ (1912). Dürer malt die perfekte körperliche Anatomie, Braque lässt den Betrachter suchen.

Als drittes Beispiel die Knabenbilder von Paul Cézanne „Der Knabe mit der roten Weste“ (1888) aus der Sammlung Bührle und von Paul Gauguin „Bretonischer Junge“ (1889) im „Wallraf“. In ersterem scheinen Arm und Schulter nicht perfekt. Auch der bretonische Junge wird leicht verzerrt dargestellt zu Gunsten der Bildkomposition. Es bahnt sich langsam die Abkehr der „fotografischen“ Malerei an.

Diese drei Beispiele sollen als Auswahl für diesen Bericht genügen.MuseumWalraf0120170002

MuseumWalraf0120170001Dr. Leopold Reidemeister, 1. Direktor des Wallraf-Richartz Museums ab 1945 und Emil Bührle konkurrierten oftmals in Auktionen bei Sotheby’s, London, um für seine Sammlung bzw. das Museum wertvolle Bilder zu ersteigern. Bührles besondere Leidenschaft galt den Impressionisten, der Zauber Monets hat ihn nie losgelassen. Es heißt, er habe von 1951 bis zu seinem Tod etwa 200 Bilder erworben.

Wir hätten Frau Dr. Wichermann noch länger zuhören können…

MuseumWalraf0120170005Bleibt noch zu erwähnen, dass die 16 Teilnehmer sich zum Ausklang des gelungenen Nachmittags im traditionsreichen Café Jansen/Faßbender bei Kaffee und Kuchen für die Heimfahrt mit der Straßenbahn stärkten.

Text: Friedrich Knäpper, Bilder: Kurt Schürmann